Wir konnten es lesen: Gemäss PISA-Studie beträgt der Anteil der leistungsschwachen 15-Jährigen bei der Leseleistung 25 Prozent. Will heissen, diese Schulabgänger und Schulabgängerinnen verstehen nicht, was sie lesen. Oder anders ausgedrückt: Ein Viertel der Jugendlichen hat eine ungenügende Sprachfähigkeit.
Deutsche Sprache als Grundlage für alles
Dies soll man nicht schönreden mit «Das Schweizer Ergebnis der Leseleistung liegt über dem OECD-Durchschnitt». Es macht die Situation hierzulande nicht besser, nur weil die anderen Länder schlechter sind. Handeln ist angezeigt, denn die (deutsche) Sprache ist in der Deutschschweiz Grundlage für alles, sei es bei der Arbeit, im gesellschaftlichen Umgang und vor allem beim Lernen.
Ein Viertel kann also schlecht Deutsch, wahrscheinlich mässig Englisch und in der Regel schlecht Französisch. Englisch wird ab der 3. Primarklasse unterrichtet, Französisch ab der 5. Klasse. Französisch in der Primarschule quält zwei Jahre lang zu viele Schülerinnen und Schüler, ohne sichtbaren Erfolg. Landessprache Französisch in Ehren, aber so macht das keinen Sinn. Das ist Zeit- und Steuergeldverschwendung.
Daher ist es sinnvoll, man streicht obligatorischen Französischunterricht in der Primarschule. Und in der Realschule ebenfalls. Wer sich in der Real die Chance auf eine Umstufung in die Sek aufrechterhalten möchte, besucht das Wahlfach Französisch. Erst in der Sekundarschule beginnt Französisch obligatorisch, der Weg ans Gymnasium bleibt trotzdem offen.
Einsehen mit «französisch-gequälten» Primarschul-Kindern
Ich hoffe, St. Gallen und die anderen Kantone der Ostschweiz haben ein Einsehen mit den französisch-gequälten Schülerinnen und Schülern der Primarstufe, überdenken die Lektionentafel des Lehrplans und streichen Französisch aus der Primarschule. Dafür wird der Fokus daraufgelegt, dass die Grundkompetenzen im Fach Deutsch allgemein erreicht werden und Jugendliche in grossem Anteil sogar erweiterte Deutschkompetenzen aufweisen.