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Rapperswil-Jona
14.01.2024
14.01.2024 08:09 Uhr

Die Frage nach dem wahren Glück

Podiumsdiskussion zum Thema: «Wirtschaft, Ethik und Gewinn – und die Frage nach dem wahren Glück»
Podiumsdiskussion zum Thema: «Wirtschaft, Ethik und Gewinn – und die Frage nach dem wahren Glück» Bild: Markus Arnitz, Linth24
Um «Wirtschaft, Ethik und Gewinn» ging es beim ersten Podiumsgespräch der beiden Landeskirchen Rapperswil-Jona. Beim intellektuellen Austausch war die Frage nach der Seele des Menschen kein Thema.

Die beiden Landeskirchen in Rapperswil-Jona sind in diesem Jahr unter dem Motto «Vor uns das Leben» mit vereinten Kräften unterwegs. Geboten wird ein vielseitiges Jahresprogramm bis zum Bettag im September. Den Auftakt machte ein Podiumsgespräch im Kunstzeughaus.

Illustre Teilnehmer

Den zahlreich erschienenen Besuchern bot sich eine illustre Schar von Podiumsteilnehmern: Prof. Dr. Mathias Binswanger, Ökonom und Dozent an der FH Nordwestschweiz; Franziska Tschudi, Unternehmerin, Weidmann Holding in Rapperswil-Jona; Prof. Dr. Elimar Frank, Physiker & Theologe an der OST; Sylvia Fontana, Mitglied der GL Fontana & Fontana, Rapperswil-Jona.

Moderator Norbert Bischofberger startete gleich mit der ersten Frage an Franziska Tschudi, wann sie das letzte Mal glücklich gewesen sei. Es seien die kleinen Momente, meinte diese, welche in ihrem Leben Glücksgefühle brächten. Gesund zu sein, am Morgen aufwachen zu dürfen.

Glück und Biophysik, Definitionen und die Arbeitswelt

Etwas archaischer sah Physiker und Theologe Elimar Frank das Thema. Glück sei die biophysische Belohnung für das Überleben der Familie und der Nachkommen, war eine seiner Kernaussagen. Er stellte auch die Frage in den Raum, wer uns denn zum Glücklichsein zwinge. Der bekannte Ökonom Mathias Binswanger definierte lang- und kurzfristige Aspekte, erwähnte das emotionale Wohlbefinden und die Absenz von Unglücksmomenten. Sylvia Fontanas Sicht auf das Thema drehte sich um die Verhältnisse im Arbeitsalltag. Ihre Kernpunkte bezogen sich auf den Umgang mit Mitarbeitenden und Arbeitsplatzsicherheit.

  • Das Interesse war so gross, dass erst mit Verspätung begonnen werden konnte. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Franziska Tschudi und Norbert Bischofberger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • v.l.n.r. Norbert Bischofberger, Sylvia Fontana, Prof. Dr. Mathias Binswanger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Norbert Bischofberger, Redaktor Schweizer Radio und Fernsehen SRF, moderierte die Diskussion Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Podiumsdiskussion zum Thema: «Wirtschaft, Ethik und Gewinn – und die Frage nach dem wahren Glück» Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Prof. Dr. Elimar Frank, Physiker und Theologe OST Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Sylvia Fontana, Mitglied der GL Fontana & Fontana, Rapperswil-Jona Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Podiumsdiskussion zum Thema: «Wirtschaft, Ethik und Gewinn – und die Frage nach dem wahren Glück» Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Franziska Tschudi, Unternehmerin, Rapperswil-Jona Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Prof. Dr. Mathias Binswanger, FH Nordwestschweiz bei seinen Erläuterungen zu Wirtschaftsthemen Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Frage- und Antwortrunde mit dem Publikum Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Glück und Wirtschaft, Wachstum und Gewinn

Den weiteren Verlauf der Gespräche bestimmten anschliessend mehrheitlich Wirtschafts- und Umweltthemen. Sylvia Fontana meinte, man brauche ganz klar Gewinn und Wachstum, die Frage sei, in welcher Qualität. Mathias Binswanger sprach über Unternehmer, die Unfähigkeit von Systemen mit Grenzen umzugehen und spannte den Bogen zu einem Vortrag über Umwelt- und Klimathemen.
Theologe und Physiker Elimar Frank brachte die Business-lastige Diskussion wieder in eine andere, etwas menschlichere Ebene. Er wies auf den sozialen Austausch und Zusammenhalt hin und machte klar, dass das Glück den Einzelnen auch an das der Anderen gekoppelt ist und dass zum Erreichen des individuellen Glücks vor allem eine innere Umkehr, ein Sinneswandel in Bezug auf Denken & Handeln nötig ist.

Das nächste Podium zum Motto «Vor uns das Leben» findet am Dienstag, 28. Mai um 19.30 Uhr im Kunstzeughaus statt.

Kommentar von Markus Arnitz
Beim Podium wähnte man sich nach kurzer Zeit an einem reinen Wirtschaftsforum oder einem Businessmeeting. Die Frage, wie sich Glück statt auf einer vornehmlich wirtschaftslastigen und intellektuell diskutierten, auf einer übergeordneten, nämlich der seelischen, spirituellen Ebene erreichen und umsetzen lässt, kam an diesem, von den beiden Kirchen organisierten Abend, nicht zur Sprache. Das wäre aber die Domäne, in welcher sich die Kirchen mit ihrer seelsorgerischen Arbeit bewegen. In Anbetracht des Umstands, dass die Kirchen das Podium organsierten und deshalb auch viele Gläubige beider Richtungen anwesend waren, hätte dieser Aspekt die ihm zustehende Beachtung verdient. 

Markus Arnitz, Linth24