«Kinder müssen vor jeglicher Form von Gewalt geschützt und ihre körperliche und geistige Unversehrtheit gewahrt werden», schreibt die IG Wild beim Wild. Dies verlange auch die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Dementsprechend sei der Staat verpflichtet, diese Rechte zu schützen. «Die passive oder aktive Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an der Jagd widerspricht diesem Grundsatz, denn zu beobachten, wie Tiere getötet werden, ist für Kinder eine traumatische Erfahrung», heisst es in einem dem Bundesrat zugestellten Brief. Weiter befürchtet die IG, dass mit der Teilnahme an einer Jagd die Gefahr bestehe, dass Minderjährige dadurch für das Leid anderer Wesen desensibilisiert werden und sie vermittelt erhalten, dass es zulässig sei, anderen Wesen grundlos Leid zuzufügen.
Nicht alle Kinder fühlen gleich
Für die meisten Jäger sind diese Vorwürfe und Befürchtungen nicht nur unverständlich, sondern auch völlig weltfremd. Natürlich reagiere nicht jedes Kind gleich auf die Jagd. Es werde ja auch kein Kind gezwungen mitzugehen, heisst es aus Ausserschwyzer Jägerkreisen. Ein (Stadt-)Kind, das nie mit der Jagd in Kontakt gekommen sei, habe verständlicherweise eher Mühe damit, wenn Tiere getötet werden, sind sich die Jäger einig. Ein Kind, das mit einem jagenden Eltern- oder Grosselternteil aufwachse, sei normalerweise stolz, wenn es ihn mal begleiten dürfe.