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Kultur
31.08.2020

«Eat the Museum» in der *AlteFabrik

Das Bild «Soup» von Magomed Dibirov, einer der vielen Künstler, welche bei der Gruppenausstellung dabei sind.
Das Bild «Soup» von Magomed Dibirov, einer der vielen Künstler, welche bei der Gruppenausstellung dabei sind. Bild: Kurator
Die Ausstellung behandelt transnationale Fragestellungen und im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Gesellschaft zu Kunst, ihren Räumen und visuellen Erinnerungen, ausgehend vom Polenmuseum.

Die beiden Ausstellungen «Poczet» im Kunst(Zeug)Haus (23. August bis 1. November) und «Eat the Museum» in der AlteFabrik nehmen die bemerkenswerte und komplexe Geschichte des Polenmuseums (1870 gegründet) im benachbarten Schloss Rapperswil und dessen bevorstehende Schliessung zum Ausgangspunkt. Die Doppelausstellung untersucht dabei die Logiken und Politiken des Ausstellens und Sammelns und hinterfragt zugleich die Vorstellung des Museums als neutraler, apolitischer und gewaltloser Ort.

Polenmuseum als Zufluchtsort

1870 durch den geflohenen Grafen Władysław Plater im Schloss Rapperswil gegründet, verstehtsich das Polenmuseum seit jeher als wichtiger Zufluchts- und Begegnungsort des kulturellen Austauschs und des Erinnerns für die polnische Gemeinschaft in der Schweiz. Während die Institution in ihren ersten Jahrzehnten des Bestehens einem klassischen Verständnis eines modernen Nationalmuseums folgte, spiegelt die Geschichte des Museums im 20. und 21.Jahrhundert die Rolle von kulturellen Institutionen als Spielort politischer und ökonomischer Machtverhältnisse und Interessenkonflikte wider. Nach seinem 150-jährigen Bestehen soll das Museum nun geschlossen werden und einer Erweiterung des Schlossrestaurants weichen, um als Veranstaltungsort für private und kommerzielle Zwecke vermietet werden zu können.

Transnationale Fragestellungen

Ausgehend von dieser lokal verorteten Geschichte wendet sich die Gruppenausstellung «Eat the Museum» transnationalen Fragestellungen zu. Sie beleuchten das Verhältnis von einer jeden Gesellschaft zu Kunst und ihren Räumen, zu ihren kulturellen Artefakten, visuellen Erinnerungen und Repräsentationsmechanismen. Dabei wird der Kontext neoliberaler Rationalisierungenund anwachsender Xenophobie dezidiert berücksichtigt.

Die Ausstellung vereint lokale wie internationale künstlerische Positionen, die mittels der Medien Skulptur, Malerei, Video oder Installation und aus unterschiedlichen Erfahrungshintergründen heraus die Möglichkeitsräume in und über Institutionen hinaus ausloten.

Bild: Kurator

Fanny Hauser

Fanny Hauser studierte Kunstgeschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien und Paris. Von Juli 2016 bis November 2017 als war sie als kuratorische Assistentin für die documenta 14 tätig, wo sie für Projektkoordination- und management diverser künstlerischer Projekte in Athen und Kassel zuständig war. Hierzu zählen u.a. die Koordination von Maria Eichhorns «Rose Valland Institut» sowie die Betreuung des Filmprogramms der documenta 14 in Kassel. Sie ist Mitbegründerin und Co-Direktorin des 2016 ins Leben gerufenen Kunstvereins Kevin Space in Wien.

Viktor Neumann

Viktor Neumann ist freischaffender Kurator. Er kuratierte Ausstellungen und Projekte u.a. im Whitney Museum of American Art, New York, Bildmuseet Umeå, Kunstmuseum Bonn, National Centre for Contemporary Arts, Ekaterinburg, Künstlerhaus Stuttgart und der Städtischen Galerie Gdańsk. Er war kuratorischer Assistent der Öffentlichen Programme der documenta 14, Assistenz-Kurator der 3. Moscow Biennale For Young Art, sowie HelenaRubinstein-Stipendiat des Whitney Museum of American Art Independent Study Programs.Zuletzt war er Teil des kuratorischen Teams der Bergen Assembly 2019 und Co-Kurator des transnationalen Projekts «Parlament der Körper». Aktuell ist er zudem als Co-Kurator der dreiteiligen Ausstellungsreihe «Actually, the Dead Are Not Dead» am Württembergischen Kunstverein in Stuttgart.

Veranstaltungen

Kuratorische Führungen mit Fanny Hauser und Viktor Neumann
Mi, 7. Oktober 2020 um 17.30 Uhr
So, 11. Oktober 2020 um 16 Uhr

Kulturnacht Rapperswil – DisTanz
Sa, 19. September,
Kurze Führungen mit Fanny Hauser und Viktor Neumann

*AlteFabrik

Klaus-Gebert-Str. 5
8640 Rapperswil-Jona
www.alte-fabrik.ch

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