Im aktuellen Getöse um die kommenden Parlamentswahlen, werfen Parteien und Kandidierende ihre Überzeugungen in die Wahlkampf-Arenen. Vergessen geht dabei oft, dass das nicht immer eine Rolle spielt. Was zählt ist, dass am Ende das Ergebnis stimmt.
Der Arbeitgeberverband See und Gaster, sowie die Gewerbeverbände Rapperswil-Jona, Eschenbach und Uznach, luden Kandidatinnen und Kandidaten zum Wahlpodium in die Weidmann Holding AG ein. Teilnehmer des Podiums waren Brigitte Bailer (FDP, neu), Andreas Bisig (GLP, neu), Robin Fretz (SP,neu), Kurt Kälin (SVP, neu), Ivo Reichenbach (Die Mitte, neu) und Rahel Würmli (Grüne, neu). Moderiert wurde der Abend von Andri Rostetter, Stv. Ressortleiter Inland der NZZ.
Kritik am System
Die erste Frage war die Steilvorlage für alle Podiumsteilnehmer. «Was stimmt nicht am System?». Die Bürgerlichen; Reichenbach, Bailer und Kälin; thematisierten den eklatanten Mangel an MINT-Fachkräften. Es brauche keine quantitative, sondern eine qualitative Zuwanderung. «Lassen wir genug Fachleute in die Schweiz?» war eine der Voten. Notwendig seien ausserdem flexiblere Arbeitsmodelle und erleichterte Zulassungsbedingungen für ausländische Fachhochschul- und Universitätsabschlüsse. Ein weiterer Mangel wurde in der Rekrutierung eigener Leute gesehen.
Die Kandidaten der links-grünen Seite; Würmli, Bisig und Fretz; wiesen einmal mehr auf den teilweise exponentiell steigenden Mangel an Pflegefachkräften hin. Arbeitgeber müssen ihre Angebote attraktiver gestalten. Für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen stehe hingegen die Politik stark in der Verantwortung. Man könne nicht alles auf die Betriebe abwälzen. Kinderbetreuung ausser Haus müsse zum Service public werden, sie sei für viele die darauf angewiesen sind, bereits zu teuer.