Die Corona-Fallzahlen steigen an, die Amerikaner sichern sich weitere Impfdosen. Die Schweizer kaufen Medikamente (die ebenfalls noch nicht hergestellt sind) und die Russen lassen sich bereits feiern für einen ersten Impfstoff, der bald auf den Markt kommen soll.
In den USA wird der Wahlkampf für den Präsidenten zunehmend heftiger. Bald könnte man es einen «Wahlkrieg» nennen. Der demokratische Gegenkandidat Joe Biden will im Spätherbst mit der neuen Vizepräsidentschafts-Kandidatin Kamala Harris ins Weisse Haus einziehen.
Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate beabsichtigen ihre Beziehungen zu normalisieren und diplomatische Beziehungen aufnehmen. Friedensvermittler waren die USA und die Trump-Familie.
Der Goldpreis korrigierte wieder leicht unter 2'000 US-Dollar pro Unze (CHF 57'000 pro kg), während die Währungen relativ stabil blieben, der Euro über 1.07 und der US-Dollar bei 0.91 pro CHF. Der SMI-Aktienindex kann die Marke von 10'000 halten.
Elefantenhochzeit, kleines Pharmarally, Semesterergebnisse
Nach einer eher verhaltenen Vorwoche legten in der ersten Wochenhälfte die Indexschwergewichte wieder leicht zu. Aufgrund des Wettlaufs in der Forschung nach Corona-Medikamenten und Impfstoffen spielte die «Musik» diesmal vor allem in den kleineren Pharma- und Technologiewerten, deren Aktien sonst eher als «Penny Stocks» ein «Mauerblümchendasein» fristen, namentlich Molecular Partners, Newron, Kuros, Addex, aber auch bei Blackstone (Rohstoffe). Die Papiere von Relief Therapeutics korrigierten wieder nach der Kursexplosion der Vorwoche.
Aktien Zürich Versicherung enttäuschten
Bei den Semesterergebnissen enttäuschten die Aktien der Zürich Versicherung mit unerwartet grossen Ertragsverlusten wegen des Lockdowns. Swiss Life kamen dabei besser weg. Für Industrieaktien brachte die gegenwärtige Situation ebenfalls spürbare Einbussen, im H1/2020 teilweise bis zu 20 Prozent, Beispiele: Cicor, Dätwyler, Feintool, Straumann, Schmolz und Bickenbach, Tornos. Überraschend waren gehaltene Zahlen von Kantonalbanken (Bern und St. Gallen). Die Internetbank Swissquote konnte sogar zulegen.
E-Banking bleibt auf dem Vormarsch. Vor etwa einem Jahr wollten der Kabelnetzbetreiber UPC und der Telefonkonzern Sunrise fusionieren. Der Deal scheiterte damals am deutschen Sunrise-Grossaktionär Freenet. Nun will die britische Muttergesellschaft der UPC (Liberty) Sunrise übernehmen. Die Preisofferte liegt bei CHF 6.8 Milliarden (pro Aktie CHF 110, etwa ein Viertel über dem zuletzt gehandelten Börsenkurs). Auch die Aktien des Konkurrenten Swisscom legten in der Folge zu. Marktbeobachter erwarten im Sektor Telekommunikation Preiserhöhungen für die Kunden aufgrund einer Marktschliessung bzw. eines Duopols.
Banken kommen gut weg
Corona immer noch auf dem Vormarsch - die Regierungen lockern und verschärfen gleichzeitig. Die Liste der Reiseländer mit Quarantänepflicht wird ebenfalls grösser. Andererseits will man zurück zur Normalität. In der Schweiz sollen Grossveranstaltungen im Oktober unter Auflagen wieder erlaubt werden. Bezüglich Entwicklung von Medizin und Impfstoffen sind wir offenbar einen kleinen Schritt weiter.
Börsenprognosen bleiben anspruchsvoll. Die Banken kommen offenbar relativ gut weg, im Gegensatz zu den Versicherungen. In den Bereichen Reisen und Tourismus herrscht immer noch Katzenjammer. Die Maschinen- und Elektroindustrie hat für das Jahr 2020 voraussichtlich etwa doppelte Einbussen im Vergleich zum geschätzten Bruttoinlandprodukt (minus 10 Prozent).