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Kultur
27.04.2023
27.04.2023 08:05 Uhr

Seven in Rapperswil – Jetzt Tickets gewinnen!

Mit Seven kommt am 4. Mai ein grosser Schweizer Künstler ins ENTRA nach Rapperswil.
Mit Seven kommt am 4. Mai ein grosser Schweizer Künstler ins ENTRA nach Rapperswil. Bild: zVg
Der erfolgreiche Schweizer Sänger und Musiker Seven gibt am 4. Mai in Rapperswil ein Konzert. Linth24 verlost 2 x 2 Tickets und präsentiert Seven im grossen Interview.

Verlosung Gratis-Tickets

Für das Konzert von Seven am Donnerstag, 04. Mai 2023, im ENTRA verlost Linth24 2 x 2 Tickets.

Schreiben Sie eine E-Mail an verlosung@linth24.ch mit
Ihrem Namen, Ihrer vollständigen Adresse und dem Betreff «Seven».

Teilnahmeschluss ist am Sonntag, 30. April 2023, um Mitternacht.

Hallo Seven. Warum eigentlich der Name Seven?

Sieben war schon immer meine Lieblingszahl und «Seven» ist auch mein Lieblingslied von Prince, meinem Idol. Als ich dann vor 22 Jahren von einem guten Freund angefragt wurde, einen Refrain in seinem Song zu singen, sagte ich zu. Da stellte sich die Frage, was für ein Name für mich auf dem Cover stehen soll. Mein erster Gedanke war: Seven.

Sie treten am 4. Mai in Rapperswil auf, Sie waren ja auch schon am Blues’n’Jazz. Was hat das Linthgebiet für eine Bedeutung für Sie?

Das Linthgebiet ist eine Region, in der ich bereits in meinen Anfängen aufgetreten bin. Livemusik war hier schon immer gefragt. Die Leute sind offen für Neues in der Musikwelt. Sie zeigen Interesse und bringen der Musik Wertschätzung entgegen. Ich freue mich deshalb sehr auf das Konzert im ENTRA.

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder. Kann man als Musiker mit Familie leben?

Musiker oder Künstler zu sein, heisst selbstständig zu sein, also selbst und ständig. Ich habe mich schon sehr früh für diesen sehr kompromisslos künstlerischen Weg, aber auch für eine Familie entschieden. Natürlich ist so ein Leben eine ständige Achterbahnfahrt, aber für mich ist es ein grosses Geschenk, diesen Spagat zwischen Familie und durchgeknallter Musikwelt zu meistern. Beide Welten beeinflussen sich und profitieren voneinander. Ausserdem hat mir das nochmals einen anderen Sinn in meinem Leben gegeben. Ich bereue keine meiner Entscheidungen.

Seven freut sich auf seinen Auftritt in Rapperswil. Bild: zVg

Sie leben momentan in Deutschland. Lebt es sich dort besser als Musiker?

Wir leben nicht in Deutschland, weil es einfacher wäre für mich und meinen Beruf, sondern weil es bereits vor 20 Jahren ein Herzenswunsch von meiner Frau und mir war, einmal in der Grossstadt Berlin zu leben. Momentan fühlen wir uns dort wohl und sind froh, uns auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Aber ob wir in ein paar Jahren immer noch dort wohnen, wissen wir nicht.

Frühere Songs von Ihnen waren in englischer Sprache. Seit dem vorletzten Album sind die Lieder fast ausschliesslich in Deutsch. Warum?

Ich bin von amerikanischer Musik beeinflusst: David Bowie, Stevie Wonder, Michael Jackson, Prince. Darum war für mich Englisch immer die Sprache meiner Lieder. Erst als ich vor sechs Jahren bei «Sing meinen Song» in Deutschland «99 Luftballons» von Nena coverte, sang ich das erste Mal in Deutsch. Dieser Moment entfachte in mir ein Feuer und ich fragte mich immer mehr, ob ich wohl auch Songs in deutscher Sprache schreiben könnte. Anfangs fühlte es sich merkwürdig an. Ich hatte schliesslich damals rund 300 Lieder in Englisch produziert. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis mein erster deutscher Song stand. Heute aber schreiben sich die Songs in Deutsch fast wie von selbst. Ich schreibe, als wäre ich ein Teenager und die letzten beiden Alben fühlen sich auch ein wenig an wie Debutalben. Momentan steht Deutsch klar im Fokus. Und das ist gut so.

«Meine Inbox auf Social Media-Kanälen ist jungendfrei.»
Seven

Ist künftig von Ihnen auch ein Mundartlied zu erwarten?

Vor etwa sieben oder acht Jahren hätte ich gesagt: Nein, nie. Aber mittlerweile lasse ich es offen. Ich bin kein logischer, sondern ein sehr getriebener und emotionaler Künstler. Wenn die Zeit da ist, wird sich mein Schreibstift entscheiden, Lieder in Mundart zu schreiben.

Hat Seven auch innige Fans, also Groupies?

Ich bin diesbezüglich wohl etwas langweilig, denn ich habe das nie gesucht. Meistens stand ich auch in Beziehungen und wollte Privates und Job nicht vermischen. Und mittlerweile bin ich auch uralt (lacht) – meine Inbox auf sämtlichen Social Media-Kanälen ist absolut jungendfrei.

Seven sieht die K.I. in der Musikbranche als Chance und nicht als Bedrohung. Bild: zVg

Durch die sozialen Medien steht man rund um die Uhr in der Öffentlichkeit. Wie gehen Sie damit um?

Es ist Fluch und Segen. Früher war es viel eher möglich, eine «Kunstfigur» wie Bowie, Jackson oder Prince zu sein. Das geht heute kaum mehr. Dieses Mystische geht verloren und der Künstler als Mensch rückt in den Mittelpunkt wie nie zuvor. Der Output auf Social Media hat zur Folge, dass in dieser Flut auch viel «Bireweichs» dabei ist. Es ist nicht einfach, in dieser Masse noch aufzufallen. Das Business ist – «dank» Social Media – definitiv ein Marathon geworden.

Der Kampf auf dem Musikmarkt ist hart: CD- und Plattenverkäufe verloren massiv an Relevanz. Es wird fast alles nur noch gestreamt und teilweise gratis im Internet angeboten. Dazu kommt die Fülle an Künstlerinnen und Künstlern, auch gefördert durch Talentshows. Wie denken Sie darüber?

Früher wurden Künstler von der Musikbranche «ausgewählt». Wer einen Plattenvertrag hatte, konnte Tonträger verkaufen. Heute kann praktisch jede und jeder x-beliebiges Material auf Social Media veröffentlichen. Dabei als Künstler nicht durchzudrehen und in der riesigen Menge immer noch aufzufallen – ohne es nur zu machen, nur um aufzufallen – ist schwierig. Um erfolgreich zu sein, ist heute Charakter, Talent und Emotionalität genauso wichtig wie früher. Aber Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Opfer zu bringen und wie ein Sportler jeden Tag voll da zu sein, ist das, was relevant geworden ist.

«Eine K.I. kann kopieren, wird aber nie Adele oder Ed Sheeran ersetzen.»
Seven

Das Thema der künstlichen Intelligenz wird stets wichtiger. Wird eines Tages eine K.I. Songs produzieren und die Musiker verdrängen?

Künstliche Intelligenzen komponieren und erstellen bereits Musik. Solche Songs sind schnell und günstig produziert und werden teilweise schon in Cafés als Hintergrundmusik eingesetzt. Ich selbst habe sehr viele K.I.-Oberflächen getestet. Es ist unglaublich, wie gut und schnell diese Lieder schreiben. Aber echter Herzschmerz, echtes Verlangen, echte Lust und Freude wird immer nur von einem Menschen kommen können. Eine K.I. kann kopieren, wird aber nie Adele oder Ed Sheeran, die immer wieder neue Wege einschlagen, ersetzen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Zuerst steht die nächste Tour an und wir arbeiten natürlich daran, dass sie die beste Tour wird, die wir je gemacht haben. Weiter bin ich seit Monaten mit verschiedenen Leuten im Studio, experimentiere mit unterschiedlichen Sounds und fordere mich musikalisch und textlich neu heraus und entdecke Neues. Ende Jahr folgen vermutlich die neuen Songs. Zudem habe ich noch einige weitere Projekte, die ich verfolge.

Kurzinfos
Anlass: Konzert Seven.
Datum/Uhrzeit: Donnerstag, 04. Mai 2023, 20:00 Uhr. Türöffnung: 19:00 Uhr.
Ort: ENTRA / KK Zürich, Obere Bahnhofstrasse 56, 8640 Rapperswil.

Preise: Sitzplatz CHF 66.70/Stehplatz CHF 49.40.
Tickets: www.starticket.ch

Martini Ferrari/Linth24