«Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie», sagte einst ein amerikanischer Schriftsteller. Ob ich als Revolverheld im Wilden Westen unterwegs bin, als Beobachter erlebe, wie es in einer intrigenreichen Familie zu einem Mord kommt oder als Detektiv knifflige Fälle löse, Bücher führen mich in alle erdenkliche Welten. In ihrer Tiefe und Farbe immer gerade so weit, wie es meine eigene Vorstellungskraft zulässt.
Nach einer kurzen Pause eröffnete am 7. Januar die Bibliothek in Weesen ihre Türen in einem neuen Gewand. Über den Jahreswechsel gestalteten fleissige Helfer rund um die neue Bibliothekarin, Franziska Büsser, die Bibliothek um. Nachdem die Ludothek auf das Jahresende ihr Angebot einstellte, konnte die Bibliothek am bisherigen Standort an der Hauptstrasse 1 expandieren.
Die kleinen Leser sowie die Jugendlichen haben je einen separaten Raum mit einem vielfältigen Leseangebot und bequemen Sitzsäcken erhalten. Diese laden zum Verweilen und Schmökern ein.
Im Hauptraum sind neben Romanen und vielen weiteren Büchern auch ein Tisch mit eignet sich besonders für Veranstaltungen und den Lesezirkel von Kultur Weesen, der sich in Zukunft hier trifft», sagt Rita Leuenberger, Gemeinderätin aus Weesen und Präsidentin der überkommunalen Bibliothekskommission.
Im Nebenraum finden sich neben Biografien auch diverse Sachbücher. Aktuell verfügt die Bibliothek über einen Bestand von rund 4a000 Bücher, davon richten sich zirka die Hälfte an erwachsene Leser und die andere Hälfte an Schüler und Jugendliche.
Entwicklung durch Erfahrung und Netzwerk
Eine Bibliothek und das Lesen ganz allgemein seien wichtig für die Gesellschaft, meint Paula Looser, Bibliotheksbeauftragte Fachstelle Bibliotheken des Kantons St. Gallen. Sie liess es sich nicht nehmen und reiste an diesem Samstag extra für die Eröffnung der Bibliothek nach Weesen. Lesen fördert die Bildung und moderne Bibliotheken hätten so gar nichts mehr mit den erstaubten Bücherstuben von früher zu tun.
«Dieser Ort Bibliotheken seien Treffpunkte. Sie laden zum Verweilen ein, fördern den Austausch untereinander und beleben das Miteinander im Dorf.
Diese Ziele hat sich auch Franziska Büsser auf die Fahne geschrieben. Seit anfangs Jahr hat sie die Leitung der Bibliothek übernommen und will ihre Erfahrungen aus der Arbeit in der Bibliothek Schänis und ihr bestehendes Netzwerk für die Weiterentwicklung des bibliothekarischen Angebots nutzen. Auch liegt ihr der Austausch mit der Oberstufen- und der Primarschule in Weesen sowie der übrigen Bevölkerung aus Amden und Weesen am Herzen.
Die moderne Bibliothek ist analog und digital
Der an der Eröffnung ebenfalls anwesende Gemeinderat Florian Frei aus Amden wies denn auch auf die Herausforderung hin, das Angebot in die Bevölkerung zu tragen.
«Es ist mir ein Anliegen, dass wir das physische Angebot in einem nächsten Schritt durch ein attraktives digitales Angebot ergänzen. Mit Franziska Büsser haben wir die richtige Person gefunden, die unsere gemeindeübergreifende Bibliothek weiter modernisiert. Der Zugang zu Büchern darf nicht nur an einem Ort vorhanden sein. Er muss digital von überall her möglich sein.»