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Kultur
20.03.2023
20.03.2023 17:33 Uhr

Ammler Bilder und Objekte

Das Künstlerpaar im Atelier im Haus am Fallenbach mit Bildern von Mia Stauber und der Fibonacci-Pagode von Reinhard Nesper.
Das Künstlerpaar im Atelier im Haus am Fallenbach mit Bildern von Mia Stauber und der Fibonacci-Pagode von Reinhard Nesper. Bild: Gabi Corvi
Das Museum Galerie Amden präsentiert vom 2. April – 6. August 2023 eine Doppel- Ausstellung. Mia Stauber (Bilder) und Reinhard Nesper (Holz- und Metallobjekte) zeigen Werke, welche die (Un)begreiflichkeit des Lebens umgarnen.

Formen und Farben geben den Stimmungen Ausdruck und greifen die Gesetzmässigkeiten der Natur auf.  Die Vernissage findet am 1. April 2023, 17.00 Uhr, statt. Bei gutem Wetter ergänzt um 18.30 Uhr eine Führung im Haus am Fallenbach den Vernissage-Abend. Hier begegnet man weiteren Objekten von Reinhard Nesper.

Geschichten malen sich

Es sind innere Bilder, welche durch die Hand von Mia Stauber entstehen. Die frühere Psychotherapeutin setzt sich mit den wiederkehrenden Themen des Lebens auseinander: Beziehung, Frieden, Ohnmacht, Zweifel, Wahrheit, Stille und Dankbarkeit. In ihren Bildern wird ihr innerer Drang spür- und sichtbar, sich mit Farben zu umgeben. Stauber überträgt diese Faszination für ausdrucksstarke Farben auf die Betrachtenden der Werke. Vor einigen Jahren fand sie den Zugang zur Malerei und entdeckte eine Passion, die sie bis heute nicht mehr loslässt. Die Inspirationen für ihre abstrakten Acryl-Bilder begegnen ihr in den Lebensbewegungen, ihren Fragen, dem Unbekannten. Mit dem Auge der Fotografin kreiert sie unwiderstehliche Bildkompositionen und trifft intuitiv den stimmigen Punkt. Sie spielt mit der Sogwirkung der Farben und den Akzente setzenden Strichen. Die Ausstellungsbesucher machen sich mit Mia Stauber «auf den Weg». Beim Innehalten und Betrachten findet man Erdung und Aufbruch, Gelassenheit und Euphorie. Vielschichtig, inspirierend und tiefgründig, immer wieder gespickt mit Humor – und sich schalkhaft widerspiegelnd in den Titeln ihrer Bilder.

Links: Ammler Panorama mit Durchblick, Einsicht und Aussicht und dem Objekt «out of the box».; Rechts: Mia Stauber mit dem Narren auf der Schulter. Bild: Gabi Corvi

Zum Zwischenraum vordringen

Die Objekte von Reinhard Nesper tragen unter dem Begriff «Gedanken Gestalten» spannende Botschaften in sich. Sie berühren durch ihre Poesie und bringen die Gesetzmässigkeiten der Natur kunstvoll aufs Tapet. Durch kurze Erklärungen Nespers werden die Objekte nahbar. Ob man wohl den Kern der unverrückbaren Weisheiten erfasst? «Schauen und erkennen» heisst die Devise. Da ist beispielsweise die Fibonacci-Pagode, mit welcher der Künstler den «Goldenen Schnitt» thematisiert oder im Freien das Objekt «out of the box», das Ammler Ein- und Aussichten gewährt. Der emeritierte Professor für Chemie hat sich dem Zwischenraum von Wissenschaft und künstlerischer Verdichtung verschrieben.  Er sieht sich in der Arbeit mit den Materialien Holz und Metall als Teil eines grossen Ganzen. Spielerisch jongliert er mit Zeit und Raum und den Konzepten der Natur. Er setzt neu zusammen, nimmt Historie und Mythologie hinzu und schafft es, daraus mit Muskelkraft, Werkzeug und Augenzwinkern archaisch schöne Werke zu gestalten.

So verschieden die Ausgestaltungen der Werke von Mia Stauber und Reinhard Nesper sind, so symbiotisch ist das Schaffen der Künstler und Ehepartner im Haus am Fallenbach in Amden. Und so lohnt es sich, einerseits die Bilder- und Kleinobjekte-Ausstellung «indoor» im Galerie-Raum im Museum Amden anzuschauen, als auch die Führungen im Haus am Fallenbach zu besuchen (am Vernissage-Abend um 18.30 Uhr sowie am 30.04./28.05./ 25.06./30.07. jeweils um 16 Uhr; Treffpunkt: Museum Amden).

Gabi Corvi