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Gesundheit
04.03.2023

5 Antworten zum Thema Schlaf

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Kann man Schlaf nachholen? Schläft man bei Vollmond wirklich schlechter? Weshalb? Diese und andere Fragen werden dir in diesem Bericht beantwortet.

Praktisch jede und jeder beschäftigt sich früher oder später in seinem Leben mit seinem Schlaf. Neben der Ernährung nimmt er einen wesentlichen Teil unserer Lebenszeit ein. Mit sieben bis acht Stunden pro Nacht «verschlafen» wir etwa einen Drittel unseres Lebens.

Wer nicht genug von ihm hat, versucht alles Mögliche, um in der Nacht die Augen zutun zu können. Man braucht niemandem mehr zu sagen, weshalb genügend Schlaf wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit und die Leistungsfähigkeit ist. Dennoch gibt es Mythen und Unwissen, welche sich hartnäckig halten. Wir klären auf.

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1. Kann man Schlaf vor- oder nachholen?

Schlaf vorholen geht leider nicht. Man kann aber Schlaf nachholen, etwa mit einem Mittagsschläfchen oder einer längeren Folgenacht. Aber Achtung: Langfristig kann Schlafmangel zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Das Jojo-Schlafen zwischen kurz und lang stresst den Körper noch mehr als gleichmässiger Schlafmangel.

2. Sollte ich abends helles Licht vermeiden?

Ja. Neurologisch konnte nachgewiesen werden, dass Menschen besser schlafen, wenn sie tagsüber viel Licht ausgesetzt sind, zwischen 22 und 4 Uhr dann aber direktes Licht vermeiden. Durch die Einwirkung von Licht während des Tages kannst du deinen Schlaf-Wach-Rhythmus mit dem Kreislauf der Erde in Einklang bringen. Also: Leg dein Handy ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen weg und versuche auch, andere Bildschirme zu vermeiden.  Sind deine Augen über längere Zeit LED-Lichtquellen ausgesetzt, wird die Melatoninausschüttung gestört, was die Einschlafschwierigkeiten und das Risiko des nächtlichen Aufwachens erhöht.

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3. Wie viele Stunden Schlaf braucht's wirklich?

Je jünger du bist, desto mehr Schlaf brauchst du. Ab dem Alter von 18 brauchen Menschen zwischen sieben und neun Stunden Schlaf, einige kommen mit sechs Stunden aus, einige wenige brauchen zwischen zehn und elf. Im Alter verringert sich die zum Schlafen benötigte Zeit weiter. Zwischen sieben und acht Stunden benötigen die meisten Menschen. Einige brauchen noch neun Stunden, andere fühlen sich auch mit fünf bis sechs Stunden ausgeruht.

Übrigens: Dass die Menschen eine Nacht lang durchschlafen, ohne aufzuwachen, ist eine Schlafform, die sich unserem heutigen Lebensstandard angepasst hat. In der Literatur und medizinischen Dokumentationen finden sich Hinweise und Belege, dass die Menschen die Nachtruhe früher in zwei Phasen genossen.

Wenn sie am Abend müde von der Arbeit nach Hause kamen, schliefen sie vier bis fünf Stunden. Nach dieser ersten Phase versuchten sie nicht krampfhaft wieder einzuschlafen, sondern nutzten die Zeit für private Vergnügen, um zu lesen oder sich einfach im Schlafzimmer zu entspannen. Nach einer längeren Pause gingen sie wieder zurück ins Bett für weitere vier Stunden.

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4. Warum stört der Vollmond meinen Schlaf?

Bestimmt kennst du es: Immer wenn Vollmond ist, wälze ich mich im Bett und scheine nie die richtige Position zu finden. Tatsächlich sind wir bei Vollmond weniger schläfrig. Im Durchschnitt verdoppelt sich die Einschlafdauer bei Vollmond, weil die Melatonin-Werte sinken. Die wohl bekannteste Studie zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2013. Doch weil diese Studie nur 33 Probanden hatte, ist sie nicht ausreichend. Um die Vollmond-Theorie weiter zu erforschen, bräuchte es mehr Geld und exaktere Messinstrumente.

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5. Was bringen Schlaflieder?

Jede Kultur kennt Wiegenlieder, die kleinen Kindern beim Einschlafen helfen. Doch gilt das auch für Erwachsene? Und warum helfen gewisse Lieder beim Einschlafen? Musik bewirkt, dass Nervenzellen in gewissen Rhythmen angeregt werden. Langsame und tiefe Klänge führen dazu, dass die Nervenzellen ihre elektrischen Signale eher langsam abfeuern. Auch im Schlaf. Eine weitere Theorie in der Schlafwissenschaft besagt, dass sich Lieder mit etwa 60 bis 80 Beats per Minute (Schläge pro Minute) beim Einschlafen besser mit dem Herzrhythmus synchronisieren als schnellere Songs, da dieses Tempo in etwa der Geschwindigkeit entspricht, mit der unser Herz im Schlaf schlägt.

Lieder, die dir beim Einschlafen helfen könnten:

Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24