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27.01.2023

Erfolgreiches Jahr für EZL

Ernst Uhler (CEO) und Patrick Berchtold, Leiter Netze der EZL.
Ernst Uhler (CEO) und Patrick Berchtold, Leiter Netze der EZL. Bild: zvg
Die Energie Zürichsee Linth (EZL) konnte per Ende September 2022 ein herausforderndes Geschäftsjahr erfolgreich abschliessen.

Der Wärmeumsatz lag temperaturbedingt unter dem Vorjahr. Der Umsatz stieg jedoch aufgrund des unruhigen Marktumfeldes auf fast CHF 88 Mio. an. Besonders erfreulich: Die innovativen und regionalen Energielösungen erfreuen sich grosser Beliebtheit. Der Jahresgewinn liegt mit CHF 4,3 Mio. leicht unter dem Vorjahr. Der Generalversammlung wird weiterhin eine Dividende von CHF 60 pro Aktie unterbreitet.

Energieabsatz – stark steigend bei Energieverbünden

Der Energieabsatz Gas sank auf 577 Gigawattstunden (VJ 609 GWh). Der Fernwärmeabsatz stieg hingegen um über 30% auf 1,6 GWh. Die Jahres-Mittel-Temperatur lag 1° Celsius über dem Vorjahr, so war das erste Winter-Quartal noch kalt, die restlichen Monate waren jedoch deutlich milder.

Aufgrund der steigenden Verkaufspreise und der Versorgungsunsicherheit stieg die Nachfrage nach Fernwärme stark an, was sich sehr positiv auf die kommenden Jahre auswirken wird. Das dritte Betriebsjahr des Energieverbundes Jona verlief erneute ohne Probleme. Das Netz wurde weiter ausgebaut und die Zahl der angeschlossenen Kunden erhöht sich sukzessive.

Projekt Seerose mit Fernwärme ab der KEZO Hinwil

Der Energieverbund Seerose, welcher der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wird konzeptionell angepasst. Statt Wärme aus dem See soll die Wärme von der Kehrichtverwertungsanlage in Hinwil nach Rapperswil-Jona geführt werden. Vorteile für die Kunden sind: Die klimafreundliche Versorgung, eine grosse Versorgungssicherheit, geringer Stromanteil und damit ein attraktiveres Preisniveau. Die Stadt Rapperswil-Jona wird das Projekt aufgrund er hohen Investitionen bei der Umsetzung finanziell aktiv unterstützen.

Gas als Treibstoff bleibt stabil

3,5 GWh (+ 1%) Treibstoff konnten durch die acht EZL-Gastankstellen in Rapperswil-Jona, Uznach, Reichenburg, Siebnen, Niederurnen und Netstal an die Mobilitätskunden ausgeliefert werden. Aufgrund der politischen Entscheidungen bezüglich der Rahmenbedingungen haben aber alle Mobilitätslösungen - ausser Strom - künftig einen schweren Stand.

Contracting im Trend

Der Umbau auf die Versorgung mit erneuerbarer Energie ist mit technischer Komplexität und höheren Investitionen verbunden. Dieser Sachverhalt führt Liegenschaftsbesitzer vermehrt zu Contracting-Lösungen. Die dauernde Überwachung der Systeme und deren betriebliche Optimierung wird geschätzt. Einige grössere Projekte konnten in Rapperswil-Jona umgesetzt werden.

Erfolgreich bei Dienstleistungen

Die Abteilung Netz/Technik sorgte dafür, dass wiederum alle Kunden jederzeit die gewünschte Energiemenge zur Verfügung hatte. Das Arbeitsvolumen bei den Drittaufträgen im Leitungsbau konnte auf hohem Niveau gehalten werden. Die personellen Ressourcen waren erneut sehr gut ausgelastet.

Tochterfirmen am Markt gut positioniert

Die beiden Tochterfirmen Lampert + Walker AG (Rapperswil-Jona) und MZ Sanitär + Heizung AG (Lachen) bieten umfassende Dienstleistungen für Wärme und Sanitär an. Sie haben ein Umsatzvolumen von CHF 12 Mio. umgesetzt und einen guten Beitrag zum Konzernergebnis beigesteuert. Fehlende Fachleute sowie die Verfügbarkeit von Geräten hemmten teilweise die Entwicklung.

Beteiligungen stabil

Die Gesellschaften Erdgas Obersee-Linth Transport und Erdgas Regio, wichtige Beteiligungen der EZL, generieren stabile Erträge. Beide Unternehmen bieten mit ihren Geschäftsmodellen verlässliche Leistungen für die EZL. Swiss Farmer Power (www.sfpinwil.ch) konnte ihre Effizienz weiter optimieren und erreichte einen Rekordumsatz bei der Energiegewinnung von Biogas und Strom. Ebenfalls wurde die Marktstellung im Bereich von Gärgut und Nährstoffkonzentrate für die Landwirtschaft ausgebaut. Auch die Biogasanlage in Schmerikon lief störungsfrei.

Gewinn stabilisiert

Der Konzernumsatz stieg von CHF 59 Mio. auf fast CHF 88 Mio. Das Schwergewicht in der Gruppe ist weiterhin die EZL, die infolge der hohen Energiepreise ihren Anteil noch ausbaute. Die verbleibenden Anteile werden von den Tochtergesellschaften beigesteuert. Viele Sparten der Unternehmung konnten einen Zuwachs bei der Rentabilität verzeichnen. Bei einem Investitionsvolumen von CHF 2,6 Mio. wurden erneut 2/3 in erneuerbare Projekte investiert.

Der Reingewinn liegt mit CHF 4,3 Mio. leicht unter Vorjahr. Das Eigenkapital macht mit CHF 51,4 Mio. stabile 67% der Bilanzsumme aus.

CHF 2‘400‘000 Franken Dividende – CHF 60 pro Aktie

Der VR beantragt der GV wiederum eine Dividende von CHF 60 pro Aktie. Dies entspricht einer Rendite von ca. 3,3%.

Generalversammlung wieder mit Publikum

Erfreulicherweise kann die GV vom Donnerstag, 2. März 2023 wieder mit Publikum durchgeführt werden. Letztmals war dies im Jahr 2019 möglich. Es werden wiederum ca. 400 Aktionäre und Gäste erwartet. Erstmals findet die GV im ENTRA in Rapperswil statt.

Der VR erfährt keine Veränderungen.

Die Stadt Rapperswil-Jona (36,74%) und Energy Infrastructure Partners (33,75%) sind die beiden Grossaktionäre. Die restlichen Aktien werden von 800 Aktionären gehalten.

Ausblick 2023 – guter Start

EZL will den Weg zur Ökologisierung der Wärmeversorgung in ihren Marktgebieten konsequent vorantreiben, deshalb auch die Absicht des Wärmebezugs ab der KEZO in Hinwil.

Die duale Strategie: Pflege des Stammmarkts „Gas“, neue Kundinnen und Kunden gewinnen und gleichzeitig die neuen Geschäftsfelder wie Wärmeverbünde, Contracting, Betriebsführung für Versorgungsanlagen weiter ausbauen, bietet viel Potential.

Auch der Fokus auf ein konsequentes Kostenmanagement soll wiederum eine gute Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 bieten.

EZL-Mitteilung/Linth24