Kalt ist es am Flughafen Altenrhein. Nur drei Grad. Und dazu ein schneidender Wind, der die gefühlte Temperatur um einiges absenkt. Trotzdem sitzen einige Menschen auf dem eiskalten Boden. Andere hängen in Gurten in luftiger Höhe an einem extra aufgestellten, kunstvoll konstruierten Holzgestell.
«Wir bleiben, solange es notwendig ist»


Verlogenheit der Wirtschafts- und Politelite
Klimaaktivisten von «Debt for Climate» wollen mit dieser Aktion ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen die Verlogenheit der Wirtschafts- und Politelite, die sich in dieser Woche wieder ein Stelldichein in Davos gibt. Dort über den Klimawandel diskutiert. Und zu einem guten Teil mit äusserst klimaschädlichen Privatjets anreist.

Hauptflughafen für das WEF Davos ist alljährlich Altenrhein. Weshalb die Aktivisten ihre Aktion auch hier lanciert haben. Mit einem grossen, kunstvoll konstruierten Holzgerüst, in dem in luftiger Höhe drei Aktivisten in Haltegurten den Vormittage verbringen und vor sich hin frieren, sollte offenbar die Ein- und Ausfahrt zum Abfertigungsgebäude blockiert werden.

An- und abreisende Passagiere
Da die in einer Entfernung von nur etwa einhundert Meter zum Flughafengebäude gelegenen Parkplätze aber frei erreichbar sind, ist der Flugbetrieb und sind die an- und abreisenden Passagieren von der Aktion kaum betroffen. Wahrscheinlich der Grund, weshalb auch die anwesende Polizei das Geschehen mit Ruhe und Gelassenheit nimmt und vorläufig von einer zwangsweisen Auflösung dieses «Happenings» Abstand nimmt. Ausserdem wird die Kälte den Uniformierten voraussichtlich die Arbeit abnehmen und die Aktivisten irgendwann zum Aufgeben bringen.

Vorderhand gibt sich Louise aus Berlin im Gespräch mit rheintal24 aber noch kämpferisch: «Wir bleiben solange es notwendig ist!». Gegen die niederen Temperaturen habe sie sich mit vier, fünf Schichten Kleidung geschützt. Und ist natürlich nicht mit dem Flieger angereist. «Die meisten meiner Mitstreiter kommen aus der Schweiz. Natürlich wissen wir, dass uns unter Umständen gesetzliche Risken drohen. Aber das Risiko für das Klima ist viel grösser als unser Risiko für eine Anzeige.»