Das Institut für Landschaft und Freiraum der HSR Hochschule für Technik Rapperswil wollte von Senioren wissen, wie sie sich im Lockdown gefühlt und verhalten haben. Im Vergleich zu einer früheren Umfrage des ILF Instituts für Landschaft und Freiraum zeigt sich: Menschen, die älter als 65 Jahre alt sind, haben unter dem Corona-Lockdown zwischen März und Mai besonders gelitten.
Die Umfrage wollte spezifisch herausfinden, wie sich die sogenannten besonders gefährdeten Personen über 65 im Corona-Lockdown verhalten haben und wie sich das auf ihre Stimmung ausgewirkt hat. Die repräsentative Befragung fand auf dem Höhepunkt des Corona-Lockdowns in der Schweiz zwischen dem 17. und 26. April statt. Befragt wurden 280 Personen zwischen 65 und 87 Jahren in der Deutschschweiz.
Stimmung im Keller
Die Befragten lebten zu 63% mit Partner oder anderen Personen in einem Haushalt, 37% lebten alleine. Die sonst geschätzten Spaziergänge in Frei- und Grünräumen erfolgten während des Lockdowns unter staatlichen Vorgaben: überwiegend alleine oder mit Partner. Weiter entfernter Erholungsgebiete, die von Personen über 65 normalerweise besonders geschätzt werden, wurden gemieden. Die Schliessung der Ausflugslokale empfand die ältere Bevölkerung in der Deutschschweiz als eine der stärksten Einschränkungen. Vor Corona fühlten sich ältere Personen sonst eher weniger vom eigenen Wohnumfeld angesprochen. Während des Lockdowns wurde das Wohnumfeld hingegen relevanter denn je.
Einsamkeit, Unsicherheit, Langeweile
Während etwa die Arbeit im eigenen Garten oder die Zeit auf dem Balkon stark zunahm, reduzierten sich Aktivitäten wie Wandern, Velofahren oder gesellige Treffen mit Freunden und Kindern sehr stark. Bei rund 70% der älteren Menschen führten die Einschränkungen zu teilweise negativen oder sehr negativen Empfindungen. Am häufigsten wurden Begriffe wie Einsamkeit, Unsicherheit, Langeweile und fehlende Kontakte angegeben.
Etwa ein Viertel der Befragten gaben an, sie fühlten sich inaktiver oder gebrechlicher seit dem Lockdown. Das entsprach in etwa dem Anteil an Personen, die im Alltag auch sonst nicht mehr rausgehen können oder nur noch zum Arzt und Einkaufen das Haus verlassen.