Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Rapperswil-Jona
02.09.2022
02.09.2022 09:05 Uhr

Bürgerversammlung: Viel Energie, CO2, ein Kindergarten und das Lido

Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die Bürgerversammlung bot wenig Überraschungen: Alle Traktanden wurden angenommen. Stoff für Diskussionen boten lediglich die Energiethemen und einmal mehr das Schwimmbad Lido.

Der Aufmarsch an Stimmberechtigten hielt sich an der gestrigen Bürgerversammlung im Kreuz Jona im gewohnten Rahmen. Auffallend war die etwas stärkere Zahl junger Bürger, was wohl auf die beiden Energie-Traktanden zurückzuführen war. Insgesamt waren 420 Personen zugegen – also 2.2 Prozent der Stimmberechtigten.

Viel Zustimmung, wenig Gegenstimmen bei den Traktanden Bild: Markus Arnitz, Linth24

2 Volksmotionen zu Energiethemen

 Bei der ersten Volksmotion «Solaranlagen auf gemeindeeigenen Bauten» waren sich Stadtrat und Motionäre im Grundsatz einig. Den Zeitrahmen wollte der Stadtrat etwas grösser gestaltet haben, um unnötigen Mehraufwand zu vermeiden. Die Stimmbürger sahen das ein und stimmten dem Vorschlag des Stadtrats mit Mehrheit zu.

Bei den «Massnahmen Ersatz fossiler Heizsysteme» gab es dann gleich 10 Wortmeldungen. Christian Frei, einer der beiden Motionäre, argumentierte, dass die Stadt unbedingt die gesetzten Klimaziele erreichen müsse. Während die rot-grünen Parteivertreter einen Aufruf an die Jugend, Rapperswil-Jona als Vorzeigemodell in der Umsetzung forderten, fanden der Stadtrat, die Vertreter der Mitte und des Freisinns, die heute bestehenden Fördermassnahmen würden genügen. Doch die Stimmbürger sahen das anders und folgten auch in diesem Falle den Motionären.

Kindergarten und Zentrumsplanung Jona

 Die beiden Stadträte Luca Eberle, Schule, und Christian Leutenegger, Bau, überzeugten die Anwesenden mit ihrem Bauvorhaben des neuen Kindergartens Dorf. Mit einer Gegenstimme, wohl um den Sieg nicht allzu süss schmecken zu lassen, wurde der Kredit ohne Zögern durchgewunken.

Beim Planungskredit für die Weiterentwicklung des Zentrums Jona musste der Stadtrat hingegen eine etwas bittere Medizin kosten. Er muss auf Antrag der SP die finanziellen Mittel, die er für «kleinere Massnahmen» plante, zu einem wesentlichen Teil für die Aufwertung der Molkereistrasse einsetzen.

Überraschung bei der allgemeinen Umfrage

Regula Späni als Sprecherin der IG «Badi Lido bleibt offen» stellte den Antrag, dass der Stadtrat zu verpflichten sei, an der Badi Lido bis mindestens 1. Dezember 2022 «keinerlei Rückbauten vorzunehmen und die heutige Badeanstalt nach der Schliessung im Herbst entsprechend abzusichern». Die IG wolle an der Dezember-Bürgerversammlung einen Antrag für eine kostengünstige Weiterführung der Badi bis zum Start des Neubaus einreichen.

Regula Späni bei der Vorstellung ihres Antrag zur Badi Lido Bild: Markus Arnitz, Linth24

Bauchef Leutenegger hielt dagegen. Der Baustart für die neue Badi sei schon 2026. Womit es sich nicht lohne, ein Provisorium zu erstellen, auch wenn dieses kostengünstig sei. Die IG hingegen befürchtet, dass ein Baubeginn 2026 nicht realistisch sei. Der Stadt fehle in diesem Fall über Jahre ein Badebecken, was dringend zu verhindern sei. Familien und Kinder würden unter dem Manko leiden.
Bruno Hug, Bollingen, stärkte Regula Späni mit seinem Votum den Rücken und hielt Bauchef Leutenegger vor, dass er sich mit dem Baustart 2026 eine «grosse Verantwortung» auflade und bezweifelte, dass sein Plan aufgehe.  

 

Markus Arnitz, freier Mitarbeiter Linth24