Normalerweise freut man sich in St.Gallen, wenn man das hippe Zürich in irgendeinem Ranking überholt. Doch auf den Titel «Kokain-Hochburg Schweiz» dürften die St.Galler wohl mässig stolz sein.
Kein Land ist in der Top-Ten-Rangliste der europäischen Städte, in denen am meisten vom weissen Pulver konsumiert wird, so oft vertreten wie die Schweiz: Gleich vier Plätze nimmt unser Land darin ein und an der Spitze eben St.Gallen. Danach folgen Zürich, Basel und Genf. Ermittelt wurden die Daten mittels einer Abwasseranalyse der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Die Abwasseranalyse ist ein sich rasch entwickelndes wissenschaftliches Fachgebiet, das die Überwachung von Echtzeitdaten zu Trends auf geografischer und zeitlicher Ebene im Bereich des Konsums illegaler Drogen ermöglicht.
Kokain-Konsum steigt
Noch mehr Koks als in St.Gallen wird nur in den Antwerpen und in Amsterdam konsumiert. Die beobachteten Rückstände im Abwasser deuten darauf hin, dass der Kokain-Konsum in west- und südeuropäischen Städten nach wie vor am höchsten ist, insbesondere in Städten in Belgien, den Niederlanden, Spanien und dem Vereinigten Königreich. In den meisten der untersuchten osteuropäischen Städte wurden äusserst geringe Konzentrationen gefunden, allerdings weisen die jüngsten Daten Anzeichen für einen Anstieg auf.