Seit 1996 bietet das Unternehmerforum Zürichsee (UFZ) Gelegenheit für kleine und mittlere Unternehmen, sich regelmässig an Veranstaltungen zu treffen und sich auszutauschen. Die zurzeit 121 Mitglieder aus allen Branchen von Dienstleistungen und Produktion kommen aus der ganzen Zürichsee-Region, linkes und rechtes Ufer bis hinauf in die Region Obersee. Aber auch Unternehmer ausserhalb dieses Einzugsgebiets sind gerne willkommen.
Linth24 hat sich mit Christian Stauber, Geschäftsführer des UFZ, getroffen, um mehr über die Organisation zu erfahren.
Linth24: Das UFZ besteht seit über 25 Jahren. Wie hat sich das Forum in der langen Zeit entwickelt?
Ich bin seit drei Jahren dabei, ich kann also vor allem die Zeit beurteilen. In den letzten drei Jahren haben wir uns besser positioniert, unseren Auftritt verbessert und vermehrt auch jüngere Mitglieder angesprochen. Gerade die Positionierung ist für uns ein wichtiges Thema: Wir sehen uns nicht als Akquisitionsplattform,sondern wir fördern den Austausch unter Gleichgesinnten, die den «Best-practice»-Austausch anwendet - also vom Unternehmer zum Unternehmer.
Das UFZ steht für kleinere und mittlere Unternehmungen. Woher kommen die 121 Mitglieder regional und auch branchenmässig?
Es ist ein Mix. Unsere Mitglieder sind hauptsächlich kleinere Unternehmungen mit fünf bis zehn Mitarbeitenden - aber auch mittelgrosse Unternehmungen, die teilweise eine sehr starke Stellung in ihrer Branche geniessen. Wir zählen aber auch Personen in Kaderfunktion, also der Unternehmer im Unternehmen, zu unseren geschätzten Mitgliedern. Bezüglich Regional ist das rechte Zürichsee-Ufer am stärksten vertreten.
Sie erwähnten das «Schwergewicht» Beratung. Dann zielen Sie sicher auch darauf ab, vermehrt Mitglieder aus dem Produktionsbereich zu gewinnen?
Ja, das ist die Herausforderung, die wir hier am Zürichsee haben, wo es nicht so viel «Produktion» gibt. Deshalb wollen wir gerade mit jüngeren Unternehmen vermehrt auch die Tech-Branche ansprechen und darüber hinaus auch Start-Ups dazu auffordern, von Anfang an bei uns dabei zu sein.
Ihre Organisation zählt 121 Mitglieder. Wie beurteilen Sie diese Grösse?
Es ist aus meiner Sicht eine sehr gute Grösse. Es haben sich einige neue Unternehmen in letzter Zeit bei uns gemeldet, wir haben aber auch ein paar verloren, die wohl nicht zu uns gepasst haben. Aber es geht bei uns sowieso nicht um die Quantität, sondern um die Qualität.
Aus dem Linthgebiet hat es also praktisch keine Unternehmungen dabei. Zufall?
Ja, da haben wir offensichtlich noch Potential.
Sich zu vernetzen ist für die Unternehmung eine wichtige Aufgabe. Was trägt hier das UFZ dazu bei?
Wir bringen spannende Themen an Orte, die man möglicherweise sonst nicht erreicht. Ich denke da an die interessanten Betriebsbesichtigungen, die wir jeweils durchführen. Hier ergeben sich ausgezeichnete Vernetzungsmöglichkeiten. Darüber hinaus haben wir Events, die genau darauf zielen, dass sich die Unternehmungen vernetzen und so einen Gewinn aus dieser Möglichkeit ziehen. Zudem sind wir daran, eine «UFZ Academy» durchzuführen, um den Mitgliedern eine Weiterbildungsmöglichkeit zu bieten. Wir haben pro Jahr fünf bis sechs Events, wovon der Unternehmerpreis der wichtigste ist.
Die Verleihung des Unternehmerpreises ist eines der wichtigen Standbeine des UFZ. Erzählen Sie uns darüber.
Der Preis ist der Verdienst für aussergewöhnliche Menschen und deren Leistungen. Es bietet den Unternehmungen, die für den Preis nominiert werden, eine Anerkennung in der Gesellschaft für ihr Schaffen, für Wachstum und Innovation. Der Unternehmerpreis 2021 des Unternehmerforums Zürichsee ging letztes Jahr zum Beispiel an die Tenz GmbH Zürich, ein Foodunternehmen mit tibetischen Wurzeln. Dieses hat 2015 begonnen, tibetische Momos zu produzieren und verkaufen - zuerst von Festival zu Festival, dann wurde ein Restaurant nach dem anderen als Kunde gewonnen und heute hat die Unternehmung bereits über 100 Angestellte.