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16.02.2022
16.02.2022 18:02 Uhr

Chemieunfall in Lachen – Gemeinderat entwarnt

Feuerwehr und Ambulanz mussten zum Hallenbad des Schulhauses Seefeld in Lachen ausrücken.
Feuerwehr und Ambulanz mussten zum Hallenbad des Schulhauses Seefeld in Lachen ausrücken. Bild: Erika Unternährer
Im Hallenbad des Schulhauses Seefeld in Lachen trat am Dienstag Ozon aus. Zwölf Schulkinder und ein Erwachsener wurden wegen Atembeschwerden ins Spital gebracht und konnten dieses bereits verlassen.

Entwarnung durch den Gemeinderat Lachen

In einer Mitteilung von Mittwoch nimmt der Gemeinderat Lachen Stellung zum Chemie-Zwischenfall mit Ozonaustritt und schreibt: «Die genaue Ursache dieses Zwischenfalls ist in Abklärung.

Das Hallenbad Seefeld wurde im Jahr 2018 teilsaniert; insgesamt wurden dafür CHF 430'000 investiert. Alleine für die Teilsanierung der Badewassertechnik beliefen sich die Kosten auf über CHF 200'000. Die Anlage wurde somit vor drei Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Rahmen dieser Teilsanierung wurde auch die Ozonanlage revidiert. Die Ozonanlage wir jährlich gewartet; die letzte Wartung fand im Sommer 2021 statt.

Die meisten Kinder, welche vom gestrigen Vorfall betroffen waren, konnten heute wieder am Schulunterricht teilnehmen. Auch die betroffene Lehrperson unterrichtet heute wieder. Gemäss unseren Informationen befindet sich niemand mehr in Spitalpflege.»

Originalmeldung

Am Dienstag, kurz vor 16 Uhr, mussten die Rettungskräfte der Region wegen eines Chemie-Zwischenfalls ins Hallenbad des Schulhauses Seefeld in Lachen ausdrücken. Mehrere Kinder und Erwachsene im Hallenbad hätten plötzlich Hustenreiz und Atembeschwerden verspürt. «Erste Abklärungen haben inzwischen ergeben, dass diese Kinder im Hallenbad mit Ozon-Gas in Kontakt gekommen sind», so David Mynall, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, gegenüber einer Reporterin von March24 und Höfe24. «Wir wissen noch nicht, wie es zu diesem Kontakt kam.» Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen. «Das Gebäude wird nun gelüftet», ergänzte Mynall. Die Ursache des Ozonaustrittes im Hallenbad ist zurzeit unklar und wird durch die Kantonspolizei Schwyz abgeklärt. 

Drei Schulklassen betroffen

Im Hallenbad haben sich laut David Mynall drei Schulklassen befunden, als die Meldung eintraf. Insgesamt 60 Schülerinnen und Schüler der 3. Und 6. Klasse und mehrere Erwachsene – wie die Polizei in einer späteren Medienmitteilung präzisierte. Die betroffenen Kinder wurden evakuiert und medizinisch untersucht. Insgesamt seien 40 Personen medizinisch betreut worden, wie Mynall mitteilt.

Zwölf Kinder und ein Erwachsener mussten wegen Atembeschwerden hospitalisiert werden. Sie seien eher leicht verletzt. Aktuell gebe es keine Meldungen über erheblich Verletzte. Die restlichen Kinder würden sich bereits wieder in der Obhut ihrer Eltern befinden. Wie eine Reporterin vor Ort berichtete, wurden die Familiennamen aufgerufen und die Eltern von den Rettungskräften über den Sachverhalt aufgeklärt.

  • Der Chemieunfall im Hallenbad Lachen forderte mehrere Verletzte. Insgesamt standen 200 Einsatzkräfte im Dienst. Bild: kaposz
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  • Feuerwehr und Ambulanz sind vor Ort. Bild: stefan Grüter
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  • Auch zwei Rettungshelikopter kommen zum Einsatz. Bild: Stefan Grüter
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  • Feuerwehr und Ambulanz mussten zum Hallenbad des Schulhauses Seefeld in Lachen ausrücken. Bild: Stefan Grüter
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Es befanden sich laut David Mynall vier Rettungshelikopter, 17 Ambulanz-Fahrzeuge und ein grosser Ambulanz-Bus von Schutz und Rettung Zürich vor Ort. Es waren zudem die Feuerwehren Lachen, Altendorf, die Berufsfeuerwehr SRZ und die Stützpunktfeuerwehr Pfäffikon involviert. Zudem sei ein Care-Team im Einsatz und der kantonale Chemiestab. Insgesamt waren es 200 Einsatzkräfte, wie die Polizei mitteilt. 

Kinder mit Atembeschwerden sollen Arzt kontaktieren

Die Kantonspolizei Schwyz startet zudem einen Aufruf: «Kinder, die sich heute Dienstag, 15. Februar, im Hallenbad aufgehalten haben und unter Hustenreiz oder Atemwegsbeschwerden leiden, sollen umgehend einen Arzt oder Spital kontaktieren».

 

So gefährlich sind hohe Ozonwerte

 Zur Wasseraufbereitung für Schwimmbäder wird das Wasser gereinigt, um Schmutz und Bakterien zu entfernen. Ozon entfernt die Vorläuferstoffe, die Desinfektionsnebenprodukte (DNP) bilden. Den «Hallenbadgeruch» gibt es bei Bädern mit Ozonstufe nicht. Da Ozon giftig ist, darf es in Trink- und Badebeckenwasser nur eine Konzentration von maximal 0,05 mg/l haben. Denn Ozon dringt tief in die Lunge ein. In der Lungenperipherie trifft das Reizgas auf Gewebe, das nicht durch eine Schleimschicht geschützt ist. Hier kann es zur Schädigung der Zellmembran mit den damit verbundenen entzündlichen Prozessen kommen. Ozon steht im Verdacht, im Verdacht, Krebs auszulösen und Alzheimer zu begünstigen.

Franziska Kohler, Redaktion March24 und Höfe24 / Gemeinde Lachen
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