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Kanton
15.12.2021

Weniger Spitalaufenthalte im Jahr 2020

Grund für den Rückgang der Spitalaufenthalte ist unter anderem Corona
Grund für den Rückgang der Spitalaufenthalte ist unter anderem Corona Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Im kantonalen Statistikportal finden sich aktualisierte Inhalte zur stationären Gesundheitsversorgung und zum Gesundheitszustand. Die Anzahl der Spitalaufenthalte ging auch 2020 zurück. .

Die Zahl der stationären Spitalaufenthalte bei den Spitalbetrieben im Kanton St.Gallen ist seit Jahren leicht rückläufig. Besonders augenscheinlich ist dies jedoch im Jahr 2020, in dem aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise alle nicht dringlichen, planbaren Eingriffe verschoben werden und Spitalkapazitäten für Covid-Patienten freigehalten werden mussten.

Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit eines akutsomatischen Spitalaufenthalts bei der Bevölkerung des Kantons St.Gallen erheblich zu, wobei hier auch geschlechtsspezifische Unterschiede zu beobachten sind. Die durchschnittliche Verweildauer in akutsomatischen Spitälern sinkt seit 2010 in allen Altersklassen. Von den ausserkantonalen Spitalaufenthalten werden die meisten in Spitälern des Kantons Appenzell Ausserrhoden und im Kanton Zürich verbracht.

Viruspneumonie durch Sars-CoV-2

Die Statistiken im Themenbereich Gesundheitszustand umfassen unter anderem Zahlen zu den Spitalaufenthalten der St.Galler Bevölkerung bei häufigen Erkrankungen wie Ischämischen Herzkrankheiten, Hirnschlag, Atemwegserkrankungen oder psychischen Erkrankungen.

Bei den Atemwegserkrankungen zeigt sich der Effekt der Coronapandemie: Bei fast 1500 Hospitalisationen der St.Galler Wohnbevölkerung wurde als Hauptdiagnose eine Viruspneumonie angegeben. Diese kommt insbesondere im Zusammenhang mit einer Infektion durch das Sars-CoV-2 Virus zum Ausbruch.

Werden die Spitalaufenthalte der St.Galler Wohnbevölkerung nach allen Hauptdiagnosegruppen unterschieden, zeigt sich, dass nach wie vor die meisten auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes zurückzuführen sind, gefolgt von Krankheiten des Kreislaufsystems und Krankheiten des Verdauungssystems.

Pflegetage in den St.Galler Spitälern

Bei den stationären Spitalbetrieben im Kanton St.Gallen fallen 2020 wegen der langen durchschnittlichen Aufenthaltsdauern die meisten Pflegetage in psychiatrischen und psychotherapeutischen Abteilungen an. Als nächstes folgen die akutsomatischen Spitalbereiche Innere Medizin und Chirurgie und dann die physikalische Medizin und Rehabilitation.

Spitäler als Arbeitgeber

Die Spitäler im Kanton St.Gallen boten im Jahr 2020 rund 10'500 vollzeitäquivalente Stellen an, rund 250 mehr als im Vorjahr. Der Personalbestand ist damit gegenüber dem Vorjahr etwas gestiegen. Im Durchschnitt arbeiteten die Beschäftigten Ende 2020 mit einem Beschäftigungsgrad von 71 Prozent. Rund drei Viertel der Mitarbeitenden sind Frauen.

Schweizweit weniger Hospitalisierungen

Grund für die geringeren Fallzahlen sei Covid-19, erläuterte der Verband «H+ Die Spitäler der Schweiz»: Zum einen, weil der Bund im Frühjahr 2020 während der ersten Covid-19-Welle ein Behandlungsverbot erlassen habe, zum anderen, weil die Spitäler und Kliniken viele an Corona Erkrankte stationär behandeln mussten und Nicht-Covid-Patienten mit planbaren Eingriffen aufgrund der starken Auslastung nicht oder verspätet behandeln konnten.

Auch der Rückgang der ambulanten Behandlungen um 3,1 Prozent sei auf das Behandlungsverbot des Bundes und die Verschiebung von Eingriffen zurückzuführen.

pd/ Linth24