Was mit viel Idealismus in den 1960er und 70er Jahren mit zwei Gemeindeschwestern begonnen hatte, entwickelte sich seit den 1980er Jahren zu einem «70-Personen-Unternehmen» der Ortsgemeinde Rapperswil. Die Mahlzeiten wurden in der Küche des Bürgerspitals zubereitet und durch freiwillige Helferinnen und Helfer an ältere Personen verteilt, die selbst nicht mehr kochen konnten.
Corona veränderte alles
In den letzten zwei Jahren fand aufgrund der Corona-Situation eine grosse Veränderung statt. Die freiwillige Mahlzeiten-Verteilung wurden stillgelegt und der Auftrag an ein Taxi-Unternehmen übergeben. Viele Verteiler verstanden diese Massnahme nicht, denn auch sie hätten wesentlich günstiger die Mahlzeiten bei den Empfängern deponieren können, ohne persönlichen Kontakt zu haben.
Nun streicht die Ortsgemeinde diesen traditionellen, gut eingespielten Dienst nach über 40 Jahren aber ganz aus ihren Büchern. Die hohen Zusatzausgaben (diese Aktion kostete die Ortsgemeinde über 70'000 Franken zusätzlich pro Jahr) und die Pensionierung eines Kochs sollen offensichtlich diese Entscheidung herbeigeführt haben. Ab Januar übernimmt nun die Stadt diesen Auftrag.
Viele Helfer kapitulierten
Die Stadtverwaltung übernahm die Verantwortung, liess sich aber unverständlich viel Zeit, bis der Auftrag an das Pflegezentrum Bühl respektive an RaJoVita erteilt wurde. Diese hat eine externe Firma verpflichtet, welche die Organisation und Abläufe programmieren konnte.
Die zweijährige Pause für die Mahlzeiten-Verteiler und der Wechsel in der Organisation verursachten einen grossen Exodus. Von den rund 70 bisherigen Helfern stellen sich nur noch gut 30 weiterhin zur Verfügung. Einige hatten dies schon zuvor angekündigt, für den Zeitpunkt, wenn das neue Pflegezentrum Schachen dereinst den Mahlzeitendienst übernehmen würde.